
Azoren – meine fünf Lieblingsplätze
BlogAzoren - meine fünf persönlichen Lieblingsplätze
Dieses Jahr führte uns unser Familienurlaub auf die Azoren. Lange habe ich mir Gedanken darüber gemacht, ob eine Azoren Reise auch schon etwas für meine Kinder ist. Da ich das „Hawaii von Europa“ aber gerne selber mit eigenen Augen sehen wollte und auch meine Kinder absolute Naturliebhaber sind, ging es für uns auf zwei der insgesamt neun Inseln – Terceira und Sao Miguel. Und ich kann jetzt schon sagen, wir wurden nicht enttäuscht. Die Natur hat uns einfach alle total beeindruckt. Daher möchte ich hier gern meine 5 Lieblingsplätze und Aktivitäten teilen, die sowohl für Jung als auch für Alt gleichermaßen aufregend sind.
Ulrike 💚 von erlebe

1. Algar do Carvão - Terceira
Vulkane sind auf den Azoren nicht wirklich etwas Besonderes, da die Azoren ja durch vulkanische Aktivitäten entstanden sind. Diese Höhle ist aber schon sehr herausragend, da es ein sogenannter leerer Vulkan ist, von denen es nur 3 auf der Welt gibt. Das heißt die Vulkanhöhle ist bei dem Ausbruch vor Tausenden von Jahren nicht eingestürzt sondern man kann nun die gesamte Vulkanhöhle 90 Meter tief hinabsteigen, nachdem man durch einen Tunnel zum Eingang der Höhle gelangt. Ganz unten befindet sich ein kristallklarer blaugrüner Lavasee. Auf unserem Weg nach unten haben wir die verschiedensten Naturphänomene erlebt. Ganz am Anfang betrachtet man moos – und farnbedeckte Wände, die durch unterschiedliche Lichteinwirkung und sanft wabernde Nebelschwaden wie verzaubert wirken. Steigt man die Stufen weiter ins Innere des Vulkans, kommt man an beeindruckenden Stalagmiten und Stalaktiten vorbei, die durch das beginnende Dunkel wie Wächter einer vergessenen Welt aussehen. Bevor man den Kratersee erreicht, sieht man, angestrahlt von einigen Lichtern, das berühmte Obsidiangestein. Einfach total faszinierend. Und ein absolutes Highlight ist von unten der Blick nach oben zur beeindruckenden Öffnung der Höhle. Ein wirklich magischer und mystischer Moment. Was fühlt man sich da klein im Vergleich. Insgesamt sind es 340 Stufen nach unten, die man nachher natürlich auch wieder hochsteigen muss. Dadurch aber dass man sowieso ständig anhält um dieses Naturwunder zu genießen, kam uns der Abstieg und Aufstieg gar nicht anstrengend vor.
2. Baden in den Naturseen von Biscoitos - Terceira
Ich hatte schon viel über die natürlichen Badeseen rund um die Küste der Azoren gelesen und war sehr gespannt eine davon während unserer Azoren Rundreise zu besuchen. Diese natürlichen Pools sind durch Lavafelsen vom Meer abgetrennt und dadurch auch ideal für Kinder. Das heiße Wasser der Quellen vermischt sich in diesen Pools mit dem kälteren Meereswasser und hat somit eine perfekte Temperatur zum Baden und Schwimmen. Es gibt viele verschiedene Becken. Die Pools haben meistens eine Leiter, über diese man bequem in die einzelnen Pools hinabsteigen kann. Mein Tipp: auf jeden Fall Badeschuhe anziehen, da man schon manchmal über die Felsen klettern muss, um zum nächsten Pool zu gelangen. Da einige Pools relativ niedrig sind, kann man auch ohne Schnorchel die Unterwasserwelt bestaunen und den Fischen, Krebsen und Seegurken zuschauen. Eine Taucherbrille lohnt sich aber in jedem Fall. Andere Pools sind dafür näher am Meer und dort brechen die Wellen dann auch über die Felsen in die Pools. Dort hat man das Gefühl, in einem natürlichen Wellenbad zu sein.


3. Furnas und der Terra Nostra Park - Sao Miguel
Furnas ist ein ganz besonderer Ort auf Sao Miguel. Überall brodelt es und an den verschiedensten Stellen der Stadt kommt Schwefel aus der Erde. Es ist schon sehr faszinierend durch solche Schwefelfelder zu wandern und zu sehen, wie viel Kraft die Natur im Inneren hat. Man kann nur ansatzweise erahnen, was unter einem so los ist. In diesen Schwefelquellen wird auch der berühmte Furnas Topf zubereitet. Alle Zutaten (verschiedene Gemüsearten und Fleisch) kommen in einen Topf und dieser wird dann in die Schwefelquellen gehangen. Nach einiger Zeit wird der Topf wieder herausgeholt und dann kann man das Ergebnis in vielen Restaurants in Furnas genießen. Ein absolutes Highlight in Furnas ist aber der Terra Nostra Park mit seinen heißen Thermalquellen. Die Quellen sind mit dem eisenhaltigen warmen Wasser an sich schon ein absolutes Muss. Der Park, in dem sie eingebettet sind, ist aber mindestens genauso beeindruckend. Nicht umsonst gilt er auch als einer der schönsten Parks der Welt. Auf einer riesigen Fläche findet man hier jahrhundertealte Bäume. Unsere Highlights waren dort die riesengroßen Gingkobäume, eine farbenfrohe Pflanzenwelt, Grotten zum Erkunden und kleine Bäche zum Erforschen. Wir haben in dem dazugehörigen Hotel übernachtet. Somit hatten wir den Park und die Quellen ab 16 Uhr für uns alleine, da schließt der Park für die Öffentlichkeit und nur noch die Hotelbesucher dürfen die Quellen und den Park nutzen. Wir sind abends immer mindestens 2 Stunden durch den Park geschlendert und haben immer neue Ecken entdeckt. Die Kinder liebten es, sich in den Grotten zu verstecken und die Fische in den Bächen zu füttern oder auf Steinplatten über einen Teich voller Seerosen zu springen, wobei wir noch nie so viele Unterschiedlichen Farben von Seerosen gesehen haben.
4. Kajakfahren auf den Kraterseen der Cete Cidades - Sao Miguel
Noch ein weiteres Highlight unserer Azorenreise war eine Kajakfahrt auf einem Kratersee. Der Weg dorthin ist einfach schon spektakulär. Über enge Straßen windet man sich mit dem Auto immer höher, bis auf einmal die beiden Seen vor einem auftauchen. Das besondere an diesen Kraterseen ist, dass die eine Seite blau wirkt und die andere Seite dunkelgrün, was an den verschiedenen Algenarten im See liegt. Um an die Seen zu gelangen, fährt man über eine Brücke, die beide Seen miteinander verbindet. Am Ufer gibt es zahlreiche Veranstalter, die Kajaktouren anbieten. Nach einer kurzen Einweisung ging es dann auch schon auf den blauen See. Auch hier fühlt man sich einfach wieder total klein als Mensch, wenn man den riesigen See durchquert und einen die hohen Wände des Kraters einen von allen Seiten umgeben. Spannend ist die Fahrt durch die Brücke zum grünen See. Hier merkt man sofort, das die Algen bis nach oben gewachsen sind. Dementsprechend schwer fällt dann auch das Kajakfahren, sodass wir dann doch wieder relativ schnell auf den blauen See geschippert sind. Auch das Wetter ändert sich auf den Seen, wie eigentlich generell auf den Azoren, super schnell. So schien in einem Moment noch die Sonne und im nächsten Moment zog so ein heftiger Sturm auf, dass wir aufpassen mussten, nicht mit unseren Kajaks umzukippen. Dementsprechend anstrengend war auch das Zurückrudern zum Ufer. Aber die Anstrengungen hatten sich gelohnt, denn dieses Ereignis werden wir nicht so schnell vergessen.


5. Besuch bei einer Teeplantage - Sao Miguel
Normalerweise verbinde ich Teeplantagen eher mit Asien, aber auch in Europa gibt es noch eine Teeplantage und die befindet sich auf Sao Miguel auf den Azoren. Ein Besuch dort lohnt sich auf alle Fälle. Ein kleiner Tipp, man sollte eher früh die Plantage besuchen, da es ab der Mittagszeit sehr voll wird. Da meine Kinder von Natur aus Frühaufsteher sind, waren wir recht früh da und konnten so die Fabrik und auch die Teefelder in aller Ruhe erkunden. In der Fabrik haben wir uns die einzelnen Schritte der Teeproduktion angeschaut und dann den Tee natürlich auch selbst probiert. Für unsere Jungs war die Fabrik mit den ganzen großen und lauten Maschinen total beindruckend. Und noch mehr Spaß hatten sie, durch die Teefelder zu rennen und dabei Verstecken zu spielen.
Ein Paradies, das nach mehr ruft!
Auch wenn das meine fünf persönlichen Highlights waren, gibt es noch so viele weitere auf einer Azorenreise wie zum Beispiel der Besuch einer Ananasplantage oder auch die schwarzen Vulkanstrände und noch so vieles mehr. Für uns als Familie steht auf jeden Fall fest, dass das nicht unser letztes Mal auf den Azoren war, denn wir haben noch längst nicht alles gesehen.

Unsere Azoren Highlights
