Ecuador Reisebericht – Festland und Galapagosinseln
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Im September 2023 startete Astrid ihre dreiwöchige Reise in das vielfältigste Land Südamerikas und ihr Mann durfte sie begleiten. Ecuador liegt zwischen Kolumbien und Peru und vereint fast alles was Südamerika zu bieten hat. Es gibt einen langen Küstenbereich im Westen, die Costa. Das Andenhochland, geprägt durch die Straße der Vulkane, genannt Sierra und das östliche Amazonas-Tiefland, der Oriente. Besonderes Highlight sind die Galapagosinseln vor der Küste in ca. 1000 Kilometern Entfernung.
Astrid 💚 von erlebe
Ecuador Reisebericht: Start in Quito
Die Anden konnte ich leider nicht beim Anflug auf Quito bewundern, dafür aber ein funkelndes Lichtermeer. Quito liegt eingebettet zwischen den umliegenden Bergen und Vulkanen und im Dunkeln funkeln einem die Lichter zur Begrüßung entgegen. Nach einem sehr sympathischen Meet & Greet mit einer Mitarbeiterin der Partneragentur, startete schon das erste Abenteuer unseres Ecuador Reisebausteines. Wir sind zum Äquatormuseum, Intinan Museum, gefahren und haben dort eine Tour gemacht. Dort ist das tolle, dass man aktiv teilnehmen kann und eigenständig Experimente durchführen kann, die so nur genau auf der Äquatorlinie funktionieren, wie beispielsweise das Balancieren eines rohen Eies auf einem Nagel. Wem es gelingt, ist später im Besitz des Eier-Diploms und wer seinen Reisepass mitbringt kann sich dort einen Stempel geben lassen, dass er am Mitad del Mundo, der Mitte der Welt, war. Gemeinsam haben wir noch die Markthallen in Quito besucht und heimische Früchte probiert und eine Sightseeing-Tour durch das historische Zentrum gemacht.
Seilbahnfahrt mit dem Ausblick über Quito
Eine Ausflugsempfehlung ist definitiv die Fahrt mit der Seilbahn auf den Hausberg oder der nächstgelegene Vulkan von Quito, dem Rucu Pichincha. Vorher auf jeden Fall im Hotel erkundigen ob die Seilbahn in Betrieb ist, leider ist sie häufig geschlossen. Mit dem Taxi für ein paar Dollar zur Station bringen lassen und die Fahrt genießen. Man hat einen grandiosen Ausblick über ganz Quito und die Straße der Vulkane. Es gibt ein paar kleinere Wanderwege und ein Cafe dort oben. Wer viel Zeit mitbringt und schon akklimatisiert ist kann auch zum Gipfel aufsteigen. Von Quito aus ging es per Privat-Transfer nach Machachi in die Nähe des Cotopaxi Nationalparks. Wir waren auf einer authentischen rustikalen Hacienda untergebracht. Noch am selben Tag gab es einen fabelhaften Ausflug zu Pferd. Nach einer kurzen Einweisung sind wir mit einem Mitarbeiter durch die hügelige Landschaft losgeritten.
Panoramablick auf Cotopaxi: Ecuador Reisebericht
An einem Aussichtspunkt angekommen, hatten wir einen absolut traumhaften Blick auf den Cotopaxi. Mit einer heißen Tasse Tee in der Hand haben wir das Panorama bestaunt. Wir hattes sogar das Glück einen Andenkondor zu sehen, der über uns immer wieder seine Kreise gedreht hat. Besonders gut gefallen hat mir auch, dass eine Mitarbeiterin, während wir beim Essen waren, den kleinen Holzofen im Zimmer befeuerte und eine heiße Wärmflasche ins Bett gelegt hat. Nachts wird es in den Anden doch kühl. Am nächsten Tag wurden wir von einem Guide in Empfang genommen und sind in den Cotopaxi Nationalpark gestartet. Dieser Park ist mit einer Fläche von 322 km² riesig und der Vulkan mit einer Höhe von 5.897 m auch. Der Park ist mit einem Warnsystem ausgestattet, falls der Vulkan rumpeln sollte. Wir sind bis zu einer Parkfläche auf ca. 4.500 m gefahren und haben uns dann trotz des eher schlechten Wetters an den Aufstieg zum Refugio in 4.864 Metern gewagt.
Reisepass für einen Stempel
Das Wetter war so stürmisch, es hat geregnet, gehagelt und geschneit, sodass wir nicht den schönen Weg über die Serpentinen laufen konnten, sondern windgeschützter, steil bergauf gelaufen sind. Es ist verdammt anstrengend und ich habe mehrmals überlegt einfach umzudrehen, aber als ich dann das Refugio durch die Wolken gesehen habe, hatte ich ein Ziel vor Augen. Oben angekommen gab es einen warmen Kakao zur Stärkung. Kleiner Tipp: wer seinen Reisepass mitnimmt kann auch hier wieder einen Stempel erhalten. Zweiter kleiner Tipp: wer Platz im Gepäck für ein paar Handschuhe, Mütze und Schal hat, nimmt diese besser mit. Ich bin dann noch ein wenig auf Erkundungstour rund um das Refugio gegangen. So stelle ich mir die Landschaft auf dem Mars vor. Nur Steine, Schotter und Felsen. Auf dem Rückweg haben wir noch Spuren eines Andenfuchses gefunden. Im Nationalpark waren wir noch an der Lagune Limpiopungo, wo wir Wildpferde beobachteten und das Besucherzentrum mit kleiner Ausstellung besichtigt haben.
Von Banos nach Tena ins Amazonas Abenteuer
Auch toll war die kleine Wanderung an einer Schlucht vorbei, die durch die fließende Lava bei einem der vergangen Ausbrüche geformt worden ist. Mich hat der Cotopaxi sehr beeindruckt. So viel es mir schwer mich zu trennen, aber die Fahrt ging weiter nach Banos. Von dort sind wir in unser Amazonas Abenteuer gestartet. Banos ist wohl der touristischste Ort auf unserer gesamten Ecuador Reise gewesen. Dort gibt es eine Unmenge an Tourenanbietern, Restaurants und Cafes. Das Klima ist angenehm und alles ist satt grün. Der nächste Vulkan ist auch nicht weit und der Ort verfügt über heiße Quellen, die man besuchen kann. Hier gibt es die Ruta de Cascadas, ein Wasserfall folgt auf den nächsten. Ich hatte leider keine Zeit um eine Tour zu machen. Von Banos aus sind wir mit dem Bus nach Tena gefahren und wurden dort von einem Fahrer in Empfang genommen der uns zu unserem Boot gefahren hat. Die Lodge liegt am Arajuno, ein Nebenarm vom Napo River. Wir sind noch ca. eine halbe Stunde mit dem kleinen motorisierten Kanu gefahren, bis wir an der Lodge angekommen sind.
Ecuador Reisebericht: im Dschungel ohne Strom
Die Hütten haben nur Moskitonetze als Fenster und es gibt keinen Strom. Die Geräusche des Dschungels sind allgegenwertig. Es hüpfen kleine Äffchen durch die Bäume, im Fluss treiben Kaimane und man kann eine Vielzahl an Vögeln beobachten. Aus einem Buch an der Rezeption kann man seine Wunschaktivitäten wählen. Wir haben uns dazu entschieden den Amazoonico zu besuchen. Eine Auffangstation für verletzte oder aus Gefangenschaft geretteten Wildtieren. Ziel ist es so viele Tiere wieder ihrer natürlichen Umgebung zurückzuführen wie möglich. Alle anderen finden dort zumindest in natürlicher Umgebung ein angemessenes zu Hause. Der nächste Punkt war eine Wanderung zum höchsten Baum, die Gummistiefel, die es in der Lodge gibt sind eine gute Entscheidung. Es geht durch kleine Flüsse, Matsch, über Baumstämme, berghoch und bergab. Meine Gummistiefel hatten leider ein Loch. Die Wanderung ist toll und man bekommt viel zu sehen und zu hören, der Guide konnte uns viel über den Wald vermitteln.
Kurze Entspannung und weiter nach Cuenca
Nach so viel wandern hatten wir uns für den Nachmittag eine entspanntere Aktivität gewünscht. Rein in die Badeklamotten und mit dem Boot ein gutes Stück den Fluss herauf. An einer geeigneten Stelle angekommen sind wir vom Boot in unseren großen Gummireifen umgestiegen und haben uns den Weg langsam wieder zurücktreiben lassen. Ein perfekter Abschluss. Und schon hieß es wieder Abschied nehmen, mit einem weiteren Stopp in Banos sind wir mit dem Bus nach Cuenca gefahren. Auf dieser schönen Fahrt kann man einen Blick auf die Teufelsnase bei Alausi werfen. Cuenca ist eine entzückende Kolonialstadt mit vielen beeindruckenden Gebäuden. Das Hotel lag sehr zentral, sodass wir alles gut zu Fuß erreichen konnten. Wir haben den self guided Stadtrundgang gemacht und haben uns zusätzlich noch ein Ticket für den Hop on – Hop off Bus gekauft, der gegenüber von der Kathedrale fährt. Der Bus fährt zum Tuli hoch, von dort hat man einen Überblick über gesamt Cuenca und die Umgebung.
Cajas Nationalpark auf dem Weg nach Guayaquil
Zurück in der Innenstadt sind wir auf das Dach der Kathedrale gestiegen. Auf der linken Seite der Kathedrale ist ein separater Eingang über den man gegen eine klein Eintrittsgebühr hoch auf das Dach kann. Die blauen Kuppeln sind ein tolles Fotomotiv und es ist interessant das Treiben unten auf dem Platz vor der Kathedrale zu beobachten. Wir sind noch ein wenig durch die Straßen und am Fluss entlang geschlendert. Cuenca verbindet historischen Charme mit der Jugendlichkeit einer Studentenstadt.
Mit dem Bus sind wir anschließend nach Guayaquil gefahren. Die Fahrt ging durch den Cajas Nationalpark hindurch und wieder hatte ich den Wunsch doch nur einen Tag mehr zu haben. Der Nationalpark mit den vielen Seen und dem einmaligen Bergpanorama lässt jedes Herz eines Wanderers bei den Ecuador Rundreisen höher schlagen.
Ecuador Reisebericht: mit dem Mietwagen unterwegs
In Guayaquil angekommen haben wir einen Mietwagen entgegengenommen. Der Start der Fahrt war eine kleine Herausforderung, von der ganz linken Seite einer sehr stark befahren Straße nach ganz rechts rüber. Wenn man raus hat, das es üblich ist zusätzlich zum blinken auch noch die Hand aus dem Fenster zu halten, dann geht es eigentlich. Ist aber definitiv nichts für schwache Nerven. Ist man einmal aus dem City Gewusel raus, dann ist es entspannt. Vamos, Puerto Lopez! Ab ans Meer! Unser Hotel in Puerto Lopez lag oben am Hang mit traumhaften Blick auf das Meer. Der Besitzer ist ein deutscher Auswanderer der viele Tipps hat. Am nächsten Tag haben wir einen Bootsausflug auf die Isla de la Plata gemacht. Die Isla de la Plata, auch das Galapagos des armen Mannes genannt. Die Fahrt mit dem Boot hat ungefähr 1,5 bis 2 Stunden unterwegs. Schon auf dem Hinweg haben wir alle die Wasseroberfläche beobachtet. Angekommen an der Insel wurden wir von einem guten Dutzend Meeresschildkröten begrüßt die alle um das Boot herumschwammen.
Blaufußtölpel auf der Isla de la Plata
Die Insel ist unbewohnt und ein Naturschutzgebiet. An dem kleinen Strand wo man anlandet gibt es eine Art Rangerstation mit Infotafeln und einem WC. Dort bekommt man noch letzte Hinweise wie man sich auf der Insel zu verhalten hat. Die Tiere haben immer Vorrang, schließlich laufen wir durch deren Wohnzimmer. Bis zu einem Aussichtspunkt ist die gesamte Gruppe ungefähr 16 Leute gemeinsam gegangen, die Wege sind gut begehbar es geht im Wechsel bergauf und bergab. Am Aussichtspunkt angekommen hat man die Wahl zwischen drei verschiedenen Routen, da wir zwei Guides dabei hatten konnten wir uns in zwei Gruppen aufteilen und los marschieren. Es hat ungefähr 50 Meter gedauert bis wir quasi über die ersten Blaufußtölpel gestolpert sind. Sie sind immer im Paar zu bewundern und es sieht immer ein wenig so aus als würden sie miteinander tanzen. Und hinter jeder Ecke gab es mehr davon.
Viele Vogelarten und springende Buckelwale
Fregattvögel und weitere Vogelarten haben wir auch noch gesehen. Unser Guide war super, er ha das Tempo der Truppe gut gemanagt und konnte sehr viel über die Tiere und die Pflanzen berichten. Hier habe ich auch Palo Santo kennengelernt. Palo Santo heißt so viel wie heiliges Holz und wird überwiegend als Räucherholz genutzt, man sagt ihm eine entspannende und reinigende Wirkung nach. Ich mochte den Duft. Zurück am Strand haben wir mit vereinten Kräften das Boot näher an Land gezogen damit alle einsteigen konnten und los ging die Heimfahrt. Diesmal sind wir alle belohnt worden. Wale!!! Wir durften einigen Buckelwalen beim Springen zu schauen und diese gigantischen Tiere bewundern. Es war ein unbeschreiblich tolles Gefühl diese Tiere in der Nähe des Bootes auftauchen zu sehen. Alles in allem ein perfekter Tag, ein Begrüßungskomitee aus Meeresschildkröten, niedliche tapsige Vögel mit leuchtend blauen Füßen und zum Abschluss die wunderschönen Wale.