Island Ringstraße – Polarlichter oder Papageitaucher
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Manche Reisende entdecken jedes Jahr ein neues Reiseziel und mögen dabei keine Wiederholungen. Bei Alena läuft es anders – sie kommt gern dorthin zurück, wo sie sich besonders wohlgefühlt hat, und entdeckt neue Stationen innerhalb dieses einen bereits bekannten Landes. So war sie in den vergangenen Jahren zweimal in Mexiko, dreimal in Griechenland und viermal in Portugal – natürlich mit erlebe. Gewohnheitstier? Was soll’s.
Doch wenn Sie Alena fragen würden, welches Land sie am meisten fasziniert hat, sagt sie ganz klar ISLAND.
Alena 💚 von erlebe
Island Rundreise – Polarlichter oder Papageitaucher?
Die wahre Trauminsel aus Feuer und Eis hat mein Herz bereits 2019 gewonnen. Damals haben mein Mann und ich den Süden des Landes inkl. Golden Circle und die südwestliche Halbinsel Snaefellsnes bei einer Mietwagenreise kennengelernt. Dabei hat sich April als eine wunderbare Reisezeit ergeben mit nur zwei Nachteilen: Zum einen haben wir um einen Tag die Polarlichter verpasst und zum anderen waren wir zu früh, um die Papageitaucher, die erst ab Mitte Mai nach Island kommen, zu beobachten.
Dass wir noch mindestens eine Island Reise machen werden, stand also außer Frage. Wir mussten uns lediglich für die Polarlichter oder die Papageitaucher entscheiden. Als wir zu Beginn des Jahres über unsere nächsten Reiseträume gesprochen haben, kam Island direkt zur Sprache, auch die Flüge für Juni – den Monat mit den längsten Tagen – waren zwar nicht mehr günstig, doch immer noch verfügbar.
Island im Sommer komplett erleben
Die Hotelbuchung hat sich dann doch als herausfordernd erwiesen – Island hat nur begrenzte Hotelkapazitäten. An vielen Orten waren unsere ersten Unterkunftsoptionen (pro Island Reisebaustein hat erlebe mehrere Optionen an jedem Ort) ausgebucht, sodass wir auf die ggf. teureren Alternativen zurückgreifen mussten. Deshalb direkt ein Hinweis für Sie: Sollten Sie die Sehenswürdigkeiten an der Island Ringstraße im Sommer erleben und die langen Tage genießen wollen, buchen Sie Ihre Reise am besten frühzeitig – so profitieren Sie von den vorhandenen Verfügbarkeiten und besseren Preisen.
Im Sommer können Sie Island komplett erleben – die meisten Straßen sind geöffnet und auch mit einem normalen PKW befahrbar. Lediglich für die Straßen im Hochland brauchen Sie ein Allradfahrzeug. Für uns standen die Umrundung der Island Ringstraße und ein kurzer Abstecher zu den Westmännerinseln auf dem Programm.
Island – Ringstraße mit Start in Reykjavik
Dabei haben wir das Hochland sowie die faszinierenden Westfjorde Islands bei der Reiseplanung bewusst außen vor gelassen – damit wir einen Grund für weitere Island Rundreisen haben (und auch weil es zeitlich zu knapp gewesen wäre). Gelandet am Flughafen Keflavik, haben wir unseren Mietwagen entgegengenommen (diesmal war es ein neuwertiger Renault Clio) und sind direkt Richtung Reykjavik gestartet. Die Hauptstadt Islands ist knapp 50 km vom Flughafen entfernt und hat viele Essensmöglichkeiten, Museen und einige bunte Graffitis in den Straßen anzubieten. Vorweggegriffen habe ich keine isländische Stadt kennengelernt, die ich nicht schön gefunden hätte. Für einen längeren Aufenthalt als ein bis zwei Nächte lohnt sich Reykjavik jedoch nur bedingt. Deswegen haben wir dort lediglich einen kurzen Spaziergang unternommen, ein paar von den leckersten Zimtschnecken (der eigentliche Grund des Besuchs) eingekauft und schon ging unsere Reise weiter.
Wanderungen auf der Snaefellsnes Halbinsel
Unsere erste Station war die Halbinsel Snaefellsnes, die uns beim letzten Mal am besten gefallen hat. Die Halbinsel wird häufig als „Mini-Island“ bezeichnet, denn Sie finden hier – auf einer überschaubaren Fläche – alles, was Island zu bieten hat – malerische Berge, unzählige Wasserfälle, einen Vulkan, imposante Küstenstrände und auch eine spannende Tierwelt. Wie ganz zu Beginn erwähnt, wiederhole ich gerne Erlebnisse, die besonders einprägsam und schön waren. So haben wir wieder in Arnarstapi Fish & Ships zu Abend gegessen, bevor wir einen kurzen Abschnitt der Küste erwandert haben. Und das Tollste daran – es war wieder wunderschön!
Als eine nette Ergänzung zum bereits bekannten Programm haben wir den malerischen Wasserfall Svödufoss besucht, der recht leicht erreichbar ist und mit seiner Wand aus Basaltsäulen ein tolles Fotomotiv bei den Island Rundreisen darstellt.
Wasserfall Svödufoss und der Berg Kirkjufell
Natürlich durfte auch der „Kirchberg“ Kirkjufell als Zwischenstopp nicht fehlen. Als wir an diesem sehr beliebten Spot gegen 23 Uhr ankamen, war es noch recht hell und auch sehr leer. Am nächsten Morgen ging es für uns nach einer kurzen Entspannung im hoteleigenen Hot Tube (ja, einige unserer Unterkünfte in Island haben ein eigenes Hot Tube) und einem sättigenden Frühstück zurück auf die Ringstraße und weiter Richtung Norden.
Der Juni auf Island fühlt sich wie Anfang April in Deutschland an. Saftig grüne Wiesen, gelbe Löwenzahn-Blumen und jede Menge Lupinen, grasende Pferde und Schafe mit kleinen putzigen Lämmchen – die Insel blüht wahrlich auf. Ach, und die spektakulären Aussichten mit den Bergen und und den Wasserfällen nicht zu vergessen. So hatten wir trotz zum Teil langer Distanzen, die wir gefahren sind, keine Zeit für Langeweile.
Schotterstraßen und ein Bogen aus Stein
Von Snaefellsnes haben wir zuerst die Ringstraße Richtung Norden genommen. Die schneebedeckten Westfjorde zu unserer Linken gelassen, sind wir auf die 711 gefahren – eine typische Schotterstraße, auf der man offiziell 80 km/h fahren darf. Mit einem Kleinwagen sind dabei maximal 30 km/h realistisch. Eigentlich wollten wir nur „kurz die Küste entlangfahren“ und dann auf die Hauptstraße zurückkehren. Doch irgendwie waren die Aussichten so schön und wir kamen näher und näher an Hvitserkur – einen aus dem Wasser ragenden Steinbogen, der bei Google Maps als Highlight gekennzeichnet ist. In Erwartung, einen schönen Bogen zu sehen, fuhren wir also hin. Doch die Aussicht, die sich uns dort bot, war noch viel mehr: schwarzer Sand, der Ozean, schimmernd in verschiedensten Grün- und Blautönen, das alles in Kombination mit grünem Gras und wunderschönem Himmel – so etwas habe ich noch nie gesehen! Und dieser isländische Wind, der die ganze Zeit versucht hat, unsere Mützen vom Kopf und uns vom Boden zu reißen. Ach, und der Bogen war auch ganz nett.
Viele Sehenswürdigkeiten auf Islands Ringstraße
Weiter ging die Fahrt zum großartigen Kola Canyon und dem Wasserfall Kolufossar, an den wir richtig nah dran kommen konnten. Und, was soll ich sagen… ich liebe Wasserfälle!
Etwas abseits der Ringstraße erwartete uns am nächsten Tag das nächste Highlights. Bei Saudarkrokur habe ich eine Reittour geplant. Bei unserer letzten Reise nach Island bin ich schon in der Hveragerdi Region geritten, bzw. getöltet und es ist ein tolles Erlebnis gewesen. Doch die traumhaften Fjördlandschaften des Nordens haben es diesmal getoppt! Außerdem hatte ich Glück, dass die Reitgruppen in der Region sehr klein sind, und da die anderen Teilnehmer abgesagt haben, hatte ich eine Privatstunde! Mittlerweile dürfen in Island nur Personen unter 100kg reiten, weshalb mein Mann auf der Strecke blieb. Obwohl er es sich während ich fleißig getöltet bin, nicht nehmen ließ, in dem direkt am Reykjavoss gelegenen natürlichen Warmwasserpool, zu entspannen.
Myvatn Region, Wale und Papageitaucher
Entlang der schroffen Küsten Nordislands ging es weiter nach Husavik – dem perfekten Ausgangspunkt für die Erkundung der Myvatn Region und (Husavik) Whalewatching. Genau das stand übrigens am nächsten Tag auf dem Programm. Auf einem großen Fischerboot sind wir auf die Walsuche gegangen. Unterwegs hielten wir an einer kleinen Insel an, an der es nur so von Papageitauchern wimmelte.
Die Wale haben wir dann auch gesehen und es war ein schönes Erlebnis! Während einige Reisenden doch ein Problem mit dem Wellengang hatten, machte mir es richtig Spaß, auf so einem Boot zu fahren. Auch fand ich super, dass unser Boot nicht zu nah an die Tiere rankam. Für meine nächste Waltour habe ich mir fest vorgenommen, weniger durch die Kamera zu schauen. So spannend die „Fotojagd“ auch ist, sind es sehr kurze und wertvolle Momente, die ich durchs Zoomen und Suchen zum Teil verpasst habe.