Zuhause bei den Kopfjägern in Batang Ai
ReisebausteinTag 1 – Kuching – Iban
Von Kuching aus unternehmen Sie eine etwa vierstündige Fahrt zu einem der abgelegensten Gebiete von Sarawak: Batang Ai. Unterwegs reisen Sie an Gummi-, Kakao- und Pfefferplantagen vorbei, die Sie auch besuchen. Sie halten bei dem bunten Markt im Städtchen Serian, wo allerlei Produkte aus den umliegenden Dörfern angeboten werden. Kaufen Sie noch ein paar Flaschen Wasser für sich für den Aufenthalt im Langhaus. Sie essen in einem der lokalen Restaurants während der Fahrt zu Mittag. Dann lassen Sie auf Ihrer Borneo Reise das Festland hinter sich und steigen in ein motorisiertes ‚Perahu‘, ein schmales Holz-Dschungelboot. Packen Sie zuvor ein kleines Tagesgepäck für die Kopfjäger-Tour. Ihr Hauptgepäck können Sie im Hotel in Kuching aufbewahren lassen. Auf dem Weg zum Lebensraum der Iban fahren Sie etwa eine dreiviertel Stunde quer über den Stausee und den tropischen Regenwald von Sarawak. Wenn Sie am Bootsanleger ankommen, sind es noch etwa 10 Minuten Fußweg zum Langhaus.
Die Iban sind ein besonders gastfreundliches und offenes Volk. Die Bezeichnung ‚Kopfjäger‘, die man nicht weiter erklären muss, kommt von diesem Stamm. Sie haben die jahrhundertealte Tradition, ihre Häuser hoch auf den Ufern des Flusses zu bauen. Diese kolossalen Holzbauwerke sind wirklich riesig. Das Dach ist etwa 150 Meter lang. Bei den Menyang im Langhaus lebt eine ganze Lebensgemeinschaft mit vierzehn Familien in separaten Unterkünften. Sie übernachten in schlichten Schlafstätten, meist direkt im Wohnzimmer bei einer der Iban-Familien. Das schlichte Badehäuschen mit WC und Dusche teilen Sie sich gemeinsam mit anderen Gästen. Einige Iban sprechen sehr gutes Englisch, mit anderen verständigen Sie sich eher mit Lächeln und Handzeichen. Je offener Sie auf die Iban zugehen, desto mehr erfahren Sie von ihren Bräuchen und Traditionen, ihrer Vergangenheit und dem Leben im Langhaus. Abends kocht ihr Guide für Sie ein leckeres Gericht mit Zutaten, die er vom Markt besorgt hat.
Tag 2 – Kopfjäger und Dschungelwanderung
Nach dem Frühstück können Sie zusammen mit Ihrem Guide das Leben in und um das Langhaus beobachten. Dann gehen Sie auf Wanderung in den Dschungel. Wir haben uns hierfür Gummisandalen am lokalen Markt gekauft. Halten Sie schon unterwegs nach Dschungelfarnen Ausschau. Ihr Guide kann diese für Sie köstlich zum Mittagessen zubereiten, welches Sie an einem kleinen einfachen Camp mitten im Regenwald einnehmen. Alle Zutaten werden in vorbereitete Bambusrohre mit etwas Wasser gefüllt und über dem Lagerfeuer gegart. Einfach köstlich! Vom Camp aus wandern Sie tiefer in den Regenwald, wo noch wilde Orang Utans leben. Mit viel Glück sehen Sie einen im Blattwerk sitzen oder die alten Nester der Menschenaffen. Nach Ihrem Ausflug kehren Sie entweder zu Fuß zurück oder Sie nehmen das Langboot mit den Iban durch die verzweigten Flussarme des Stausees zurück zum Langhaus.
Tag 3 – Iban – Kuching
Nach dem Aufwachen und einem guten Frühstück nehmen Sie Abschied von den freundlichen Iban. In einem Holzboot fahren Sie entspannt über den Fluss zurück zum Batang Ai Reservoir und gehen an Land, wo ein Minibus auf Sie wartet. Sie fahren etwa vier Stunden lang durch die grüne Landschaft. Unterwegs halten Sie, um sich etwas frisch zu machen. Das ist angenehm, bevor Sie wieder in die ‚zivilisierte‘ Welt von Kuching in Sarawak zurückkehren und Ihre Borneo Reise fortsetzen. Mit unserem Baustein „Nasenaffen und Felsenküste im Bako Nationalpark“ können Sie ab Kuching Ihre Reise Borneo in Sarawak fortsetzen. Oder Sie schließen unsere Sabah Bausteine nach unserem „Easy Going Kota Kinabalu“ an.
„Hausregeln“
Ein Langhaus ist mehr als nur eine Lebensgemeinschaft. Man lebt hier auf traditionelle Art nach alten Bräuchen. Die Langhäuser, die Sie mit erlebe-malaysia besuchen, sind keine Show-Langhäuser. Nur an besonderen Festtagen im Jahr finden die rituellen Tänze und Gesänge mit der traditionellen Kleidung statt. Auf Ihrer Reise lernen Sie das alltägliche Leben der Iban kennen. Es ist beeindruckend, wie die Iban den Spagat zwischen Moderne und Tradition meistern. Wenn Sie ein Langhaus besuchen ist es gut zu wissen, worauf man achten sollte, wenn man die Bewohner nicht vor den Kopf stoßen möchte. Erster Kontakt: Es wird nicht geschätzt, wenn Sie einfach in das Langhaus hineingehen. Warten Sie ruhig ab, bis Sie eingeladen werden, und ziehen Sie die Schuhe aus, wenn Sie die Veranda betreten. Rituale, wie z.B. bei Sterbefällen, werden im engsten Kreise vollzogen. In so einem Fall wird man Sie auch nicht zulassen. Wenn Sie erst mal drinnen sind, stellt Ihr Guide Sie erst einmal dem Chief (‚Tuai Rumah‘), der die Lebensgemeinschaft führt, vor. Es wird nicht vorausgesetzt, dass Sie Geschenke mitbringen. Wenn Sie dies möchten, freuen sich die Langhausbewohner natürlich darüber und der Chief verteilt es. Am besten sind Mitbringsel zum Teilen (wie wäre es mit einem halben Schweinkopf vom Markt?) oder kleine Aufmerksamkeiten aus Ihrem Heimatland.
Essen und Trinken:
Oft wird Ihnen bei der Ankunft ein Getränk angeboten, meistens der lokale Reiswein (‚Tuak‘). Es ist üblich, dieses Getränk, wie auch das andere Essen, mit beiden Händen zu nehmen und es wird als unhöflich empfunden, es abzulehnen. Es schmeckt ziemlich mild, aber haut ganz schön rein, trinken Sie daher nicht zu schnell. Es ist üblich, mit dem Rücken gegen eine Mauer zu sitzen. Sorgen Sie dafür, dass man die Unterseite Ihrer Füße nicht sehen kann. Das wird, wie in Indien, als Beleidigung gesehen. Auch mit dem Finger auf etwas oder jemanden zu zeigen, gilt als unhöflich. Wenn Sie auf etwas zeigen möchten, benutzen Sie hierfür die ganze Hand. Auch wenn Sie jemandem zuwinken möchten, sollten Sie die ganze Hand benutzen, wobei die Handfläche nach unten gerichtet sein sollte. Das Essen wird vom Guide für Sie gekocht. Nach dem Essen wird oft gesungen und getanzt und es wird geschätzt, wenn Sie mitmachen und Ihre nordeuropäische Zurückhaltung auf Ihrer Reise durch Borneo beiseitelegen.
Unterkunftsfotos
Für diese Reise bieten wir folgende weitere Varianten an:
Zuhause bei den Kopfjägern - Komfort
Wenn Sie sich auf Ihrer Tour zu den Iban etwas mehr Privatsphäre wünschen, planen wir Ihnen gern das Nanga Sumpa Langhaus ein. Erwarten Sie keinen großen Komfort, dafür aber eine Iban Lodge mit einfachen, separaten Schlafabteilen.
Das Nanga Sumpa Langhaus liegt mit anderthalb Stunden Bootsfahrt etwas weiter den Fluss hinauf und ist noch abgeschiedener. Es ist direkt beim Wasser gebaut und beherbergt eine Gemeinschaft von etwa 36 Familien. Neben dem Longhouse wurde eine schlichte Iban-Lodge für die Gäste errichtet. Hier bewohnen Sie ein einfaches, separates Schlafabteil mit Matratze und Moskitonetz. Zu der Iban-Lodge gehören zudem ein Gemeinschaftsraum und ein eigener Essbereich. Ihr Englisch sprechender Guide bereitet Ihnen hier leckere Mahlzeiten zu.
Vom Langhaus wandern Sie am zweiten Tag entlang des Flusses und fahren dann ein Stück weiter mit dem Boot zum Enseluai Wasserfall, in dem Sie ein erfrischendes Bad nehmen können und entspannen. Ihr Bootsmann weiht Sie in die Kunst des Fischens mit dem Wurfnetz, auch jala genannt, ein. Abends verbringen Sie Zeit auf der ruai, der Veranda des Langhauses, mit den Kopfjägern und lernen über ihre Kultur und Traditionen.