Mein Neuseeland Geheimtipp – Aussichtsreiche Wanderung auf der Insel im Lake Wanaka
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Geht Ihnen das auch manchmal so? Sie reisen an einen besonderen, vermeintlich abgelegenen Ort und stellen dann dort fest, dass viele andere Reisende genau die gleiche Idee hatten? Das kann Ihnen sogar am anderen Ende der Welt, in Neuseeland, der Insel mit den vielen spektakulären Landschaften, passieren. Deshalb möchte ich Ihnen meinen persönlichen Geheimtipp verraten: die außergewöhnliche Lake Wanaka Tour, die ich bei meiner letzten Neuseelandreise entdeckt habe. Lesen Sie hier meine Erlebnisse auf der kleinen Insel im See – alles garantiert ohne Menschenmassen am Aussichtspunkt! Lassen Sie sich inspirieren!
Britta 💚 von erlebe
Wanderung zu einem See auf einer Insel in einem See auf einer Insel im Meer…
Klingt das nicht fast genauso fantastisch wie ein Ausflug zu einem Gletscher, der bis in den Regenwald reicht? Oder wie die Vorstellung, dass hier ein flugunfähiger Vogel lebt, dessen Paarungszeit nur mit einer bestimmten Blütezeit zusammenfällt und dessen Brunftschrei möglicherweise weder vom ersehnten weiblichen Partner geortet noch als attraktiv empfunden wird?
Herzlich willkommen in Neuseeland, wo übrigens ein anderer flugunfähiger Vogel das Wappen der Luftwaffe ziert. Man kann es sich denken: Es ist ein friedlicher Ort mit wilder, eigentümlicher Natur. Ich bin gerade zurück von einer dreiwöchigen Reise auf der bergigen Südinsel und habe einige tolle Wanderungen unternommen.
Zum Glück gibt es ruhige Alternativen!
Am Lake Wanaka gibt es einige Ausflugsziele, die inzwischen Instagram-Berühmtheit erlangt haben. Schauen Sie mal nach #royspeak oder #thetreewanaka. Für das begehrte Foto nehmen Sie eine körperlich anstrengende Wanderung in Kauf und haben zwei Möglichkeiten: Entweder Sie starten mitten in der Nacht, um der großen Karawane zuvorzukommen, oder Sie stellen sich geduldig in eine Menschenschlange, um dann das Foto „ich – einsam in der Bergkulisse“ für die Nachwelt aufzunehmen.
Mich hat das abgeschreckt, und vielleicht bin ich auch einfach zu alt für so viel schönen Schein. Zum Glück gibt es Alternativen, und ein besonders toller Ausflug ist die Lake Wānaka Tour, mitten im See von Lake Wanaka. Es ist nur eine kurze Bootsfahrt, vorbei an einer unbewohnten Insel mit Māori-Gräbern, die nicht betreten wird.
Die Insel ist ein Vogelschutzgebiet, und auch wenn es hier keinen Kakapo, den oben beschriebenen Bergpapagei, gibt, so doch zahlreiche Vogelarten, die hier ein Rückzugsgebiet ohne Mäuse, Marder, Katzen oder Opossums finden. Entsprechend lautstarkes Gezwitscher begrüßt uns bei der Ankunft.
Wetas, Geckos & kein Feuer
Die Wasserflasche noch schnell direkt im See aufgefüllt, und schon kann es losgehen zur kurzen Wanderung zum See auf einer Insel… Unser Guide Austin macht uns auf verschiedene „Hotels“ aufmerksam – für mich besonders spannend, denn auf meinen Reisen schaue ich mir ja viele Hotels an. Austins Hotels sind jedoch kleine Holzkisten mit zwei „Zimmern.“ In einem wohnt das krabbenartige Insekt „Weta,“ und das andere Zimmer teilen sich ein paar kleine Geckos. Ehrlich gesagt, bin ich nicht scharf darauf, selbst zu erfahren, wie kräftig die Beißzangen der Weta sind. Es reicht mir zu sehen, wie die Fingerkuppe unseres Guides blutleer gequetscht wird. Doch als selbsternannter „Bug-Guy“ nimmt er das sportlich.
Hinter der nächsten Kurve gebe ich dann unfreiwillig die Steilvorlage für den Vortrag über besonders dumme Touristen. Schade, ich kam mir kurz ganz schlau vor, als wir durch schwarz verrußte Büsche wandern und ich frage: „Wie lange ist das Buschfeuer her?“ So sicher war ich, dass ich nicht einmal fragte, „ob“ es gebrannt hat… Die folgende, steile Lernkurve: Es gab kein Feuer. Die Sträucher wehren eine Bakterie ab, setzen dabei eine Flüssigkeit ab, von der sich ein Pilz ernährt, der wiederum den schwarzen Stoff ausscheidet. Oder so ähnlich… auf jeden Fall: kein Feuer. Ab jetzt halte ich mich mit vermeintlich klugen Fragen zurück und lausche dem Gezwitscher von Bellbird und Tui, die ein lustiges Pfeifkonzert abliefern. Manchmal klingt es so, als würde jemand durch eine alte Blechgießkanne tröten.
Kia Kaha, kleiner Arnold!
Nach einem Anstieg erwartet uns die grandiose Aussicht über die Insel, den See und die umliegenden Berge – und auch den Roys Peak kann man von hier sehen und sich über seinen friedlichen, einsamen Rastplatz freuen. Die Insel wird stetig weiter aufgeforstet, und so darf ich im Rahmen der Tour einen Baum taufen und pflanzen. Er soll groß und stark werden. Thor oder Herkules fielen mir in dem Moment nicht ein – nun wächst und gedeiht der kleine „Arnold“ auf Waho. Dazu gehört es, ein „kkk“ auszusprechen, so etwas wie ein Segen oder eine Fürbitte der Māori. „Kia Kaha – Arnold“ – was in etwa bedeutet: „bleib stark.“ Ich habe versucht, die nötige Strenge einfließen zu lassen, damit Arnold den Auftrag auch ernst nimmt.
Eine Tour auch zum Nachdenken…
Auf dem Rückweg treffen wir auf einen lustigen Mutter-Kind-Ausflug – eine Entenmutter mit ihrem Küken auf dem Rücken schwimmt an uns vorbei. Die neuseeländische Besonderheit: Diese Enten bleiben ihr ganzes Leben auf dem See, bauen ihre Nester dort und haben das Laufen an Land verlernt.
Das stimmt mich nachdenklich. Vögel, die das Fliegen verlernen, und Enten, die nicht mehr an Land watscheln?! Sicherheitshalber schreibe ich diesen Blog-Artikel also ohne Verwendung künstlicher Intelligenz. Sicher ist sicher…
Haben Sie Lust, Arnold und die Insel Waho zu besuchen? Dann schauen Sie sich für diese Lake Wanaka Tour gerne unseren neuen Baustein „Wie wunderschön ist Wanaka“ an. Noch mehr tolle Wanderungen finden Sie in der Rundreise „Aktiv am anderen Ende der Welt.“ Oder haben Sie noch andere Ideen oder Vorstellungen für Ihre Neuseelandreise? Dann planen Sie Ihre Neuseeland Rundreise mit unseren Reisespezialisten, die dieses Land als Urlaubsziel so sehr lieben.
