Amazonaserlebnis im Madidi Nationalpark
ReisebausteinTag 1 – Flug von La Paz nach Rurrenabaque
Heute Morgen fahren Sie zum Flughafen von La Paz und fliegen nach Rurrenabaque. Von oben sehen Sie die schneebedeckten Andengipfel, die nach einer Zeit in hügelige, subtropische Nebelwälder und danach in grüne, tropische Täler übergehen. Wenn das Flugzeug nach zwei Stunden auf dem Grassteifen landet, werden Sie erwartet und zu Ihrer Unterkunft im Dorf Rurrenabaque gebracht. Sie übernachten in einem einfachen und von außen unscheinbaren, Hotel, jedoch erwartet Sie ein tropischer Innenhof, in dem Sie in Hängematten herrlich entspannen können. „Rurre” ist eine echtes „Jungle Town” mit einer entspannten Atmosphäre. In der Trockensaison ist es hier staubig, in der Regensaison feucht, aber tropisch warm ist es immer. Am besten krempeln Sie erstmal Ihre Hosenbeine hoch und wechseln Ihren Pullover gegen ein luftiges T-Shirt.
In Rurre gibt es zwar keine asphaltierten Wege, in der Hauptstraße dafür aber einige Internet- und Straßencafés, wo Sie etwas essen können. Die tropischen Obstsäfte kommen hier sozusagen direkt vom Baum.
Tag 2 – Mit dem Longtailboot von Rurrenabaque zur Lodge im Madidi Nationalpark
Heute Morgen werden Sie früh von Ihrem Hotel abgeholt und zum Hafen gebracht. Mit dem motorisierten Longtailboot fahren Sie in circa 3,5 Stunden über den Beni Fluss (später über den Tuichi) Richtung Westen zum Madidi Nationalpark. In östlicher Richtung mündet der Beni in den Amazonas. Unterwegs rasten Sie am Ufer und machen eine kleine Brotzeit. Madidi ist 1.800.000 Hektar groß und umfasst vier Ökosysteme: vom Hochgebirge über den Nebelwald und tropischen Regenwald zur Pampa. Sie fahren mitten durch den Regenwald.
Unterwegs sahen wir außer zahlreichen Vogelarten auch einen Tapir, einen Kaiman, zwei rot-grüne Aras und ein ganze Capibarafamilie. Nach der Ankunft im Park wandern Sie noch eine halbe Stunde mit Ihrem Rucksack zur Lodge. Nach dem Mittagessen ist es Siesta-Zeit: Die Stille wird nur von den Geräuschen des Regenwaldes durchbrochen.
Ihre Unterkunft liegt an einem Fluss und besteht aus drei freistehenden Cabins und neun Zimmern in zwei lang gezogenen Gebäuden. Es gibt einen großen Speisesaal, eine teilweise offene Küche und ein Informationszentrum/Museum. Die Cabins sind aus natürlichem Material aus dem Regenwald gebaut und schlicht eingerichtet. Die Betten haben gute Matratzen und ein Moskitonetz. Dusche und Toilette sind gemeinschaftlich und es gibt nur kaltes Wasser.
Die Indios im Dorf lebten lange von der Försterei, der Jagd und dem Fischfang, bis sie realisierten, dass ihre Traditionen letztendlich ihren Lebensraum zerstören würden. Sie gingen auf die Suche nach einer anderen Einnahmequelle und beschlossen gemeinsam eine Ökolodge zu bauen. Die bolivianische Regierung half und Madidi wurde ein geschützter Nationalpark.
Ein Einheimischer wird in den nächsten Tagen Ihr Guide sein. Nach der Siesta erklärt Ihr Guide Ihnen, was es alles zu sehen und zu unternehmen gibt. Das jahrhundertelang von Eltern auf Kinder übertragene Wissen über den Dschungel macht Ihren Guide zum Experten. Ohne Guide würde man bestimmt den Großteil der Tiere, Spuren und besonderen Orte einfach übersehen.
Der Nachmittag ist eine gute Tageszeit für eine Kanufahrt. Während die Sonne sinkt, kommen allerlei Tiere im und am Fluss zum Vorschein und wahrscheinlich sehen Sie Schildkröten, die von den umgefallenen Baumstämmen ins Wasser springen, farbenfrohe Macaw-Papageien fliegen über Ihren Kopf hinweg und in den Bäumen am See schwingen Affen. Wenn Sie zurück in der Lodge sind, ist es Zeit zum Abendessen.
Abends essen Sie Fisch aus dem See und selbst angebaute Gemüsesorten und Kräuter. Nach dem Essen beginnt der Nightwalk durch den Dschungel.
Die Tierwelt ist nachts hellwach. Von überall her kommen Geräusche und mit Hilfe des Führers sehen Sie vielleicht Tapire, Leoparden, Affen, Nachtfalter, Kröten in allen Farben und Größen und (Vogel-) Spinnen. Sogar Jaguare gibt es hier, aber denen möchte man lieber nicht begegnen, die Spuren zu finden ist eigentlich schon aufregend genug.
Wieder zurück in Ihrer Lodge, nehmen Sie vor dem Schlafengehen die Stille des Sees und die Geräusche des Dschungels noch einmal in sich auf.
Tag 3 – Verschiedene Ausflüge im Madidi Nationalpark
Nach dem Frühstück machen Sie mit Ihrem Guide eine vierstündige Wanderung durch den Regenwald. Ziehen Sie sich luftige, langärmlige Kleidung in hellen Farben an, diese schützt Sie vor den Mücken.
Der Guide erklärt Ihnen, welche Bäume und Pflanzen im Wald besonders sehenswert sind und aus welchem Grund. Er weiß genau, welche Pflanzen eine heilende Wirkung haben, mit welchen Bäumen man Häuser bauen kann, von welchem Harz man Farbe machen kann, welche Früchte Nahrung sind, welche Baumsäfte man trinken kann und aus welchen Blättern Kleidung gemacht wird. Die Tum-Tum Bäume werden Sie so schnell nicht vergessen: sie haben einen riesigen, birnenförmigen Stamm.
Mit etwas Glück sehen Sie auch noch wilde Tiere in den dichten Wäldern.
Nach dem Mittagessen ist es wieder Zeit für eine Siesta. Sie können im See schwimmen gehen oder über einen der „selfguided” Trails wandern. Es geht auch noch relaxter: schauen Sie von einer Hängematte im Garten aus zu, wie die Kolibris zwischen den blühenden Hibisken nach Essen suchen.
Um etwa vier Uhr machen Sie eine Wanderung um den See herum zu einem Aussichtspunkt oben auf dem Hügel. Wieder können Sie unterwegs allerlei Tieren begegnen, von Bienenkolonien und ganzen Heerscharen Blätter tragender Ameisen bis zu den sechs verschiedenen Affenarten, die am See leben (zusammen mit zahlreichen anderen Tierarten).
Beim Aussichtspunkt erwartet Sie eine phänomenale Aussicht über den See und den Dschungel. Wenn die Sonne untergeht, hören und sehen Sie die rot-blau-grünen Aras, die schreiend über den See zu ihren festen „Schlafbäumen” fliegen.
Abends nach den Abendessen ist der Tag immer noch nicht zu Ende, denn Sie gehen in einem Kanu auf dem See Kaimane suchen. Ihr Guide lenkt die Kanus ganz leise durchs Wasser. In wolkenlosen Nächten wird der See auch von den Sternen ein wenig beleuchtet und Sie können ganz deutlich sehen, wie die Augen der Kaimane rot aufleuchten. Vielleicht hören Sie auch rhythmisches Getrommel und Pfeifen aus dem Dorf im Hintergrund. Abends sind wir mit vielen neuen Eindrücken müde in unser Bett gefallen.
Tag 4 – Abreise von Madidi über Rurrenabaque nach La Paz
Heute stehen Sie früh auf und wandern dreißig Minuten zum Fluss zurück. Weil Sie stromabwärts fahren, dauert die Bootsfahrt zurück nach Rurrenabaque nicht so lange wie auf der Hinfahrt. Am frühen Nachmittag werden Sie bei dem Busgebäude an der Hauptstraße abgeholt und für den Rückflug nach La Paz zurück zum Flughafen gebracht .