
Meine Highlight-Ausflüge in Südschweden
BlogSchweden erleben – das bedeutet für mich unberührte, saubere Natur beim Wandern, Radfahren, Kanufahren oder Camping zu erkunden. Die Schweden leben es vor und verbringen viel Zeit draußen in der Natur. Das Jedermannsrecht erlaubt es auch Touristen, ihr Lager fast überall aufzuschlagen, wo sie wollen, und so besonders naturnahe Erlebnisse zu schaffen. Doch es muss nicht immer Camping sein. Meine Empfehlungen für Ausflüge auf einer Schweden Reise, mit denen Sie die Natur Schwedens hautnah erleben können, habe ich in diesem Blog für Sie zusammengestellt. Und ein bisschen Stadt und Kultur darf auch nicht fehlen.
Juliane 💙 von erlebe

Entspannte Kajaktour in Östergötland
200 km südlich von Stockholm an der Ostküste Schwedens liegt der Sankt Anna Archipel. Die Natur dieses Schärengartens ist einzigartig mit einer Mischung aus Wäldern, Wiesen und mehr als tausend Inseln in allen Größen. Wie könnte man diese Landschaft besser erleben als mit einem Kajak? Wir trafen unseren Guide am Basislager des Kajakverleihs. Durch die vielen, zum Teil bewaldeten Inseln hatten wir eigentlich nicht das Gefühl, an der Ostsee zu stehen, sondern eher an einem großen See. Aber dadurch ist es im Schärengarten auch sehr geschützt und das Wasser ruhig, perfekt vor allem für Kajakanfänger wie mich. Bevor es losging, erhielten wir eine Einweisung. Das Lenken mit einem Ruder, betrieben von Pedalen, war neu für mich, aber nach ein paar Minuten im Wasser hatte ich den Dreh raus. Wir paddelten ganz gemütlich an vielen kleinen Inseln vorbei und sahen unterwegs sogar Seeadler. Zum Mittagessen suchten wir uns eine Insel aus, an der wir gut landen und aussteigen konnten. Unser Guide packte verschiedenes Gemüse, Dips und geräucherten Lachs aus, und wir konnten unsere eigenen Wraps belegen. Das leckere Essen in dieser wunderschönen Natur zu genießen war einfach herrlich. Bei schönem Wetter kann man in dieser Mittagspause auch schwimmen gehen. Für uns war es dazu Anfang September doch schon etwas zu kühl. Auf der Rückfahrt legten wir auf einer anderen Insel noch eine Kaffeepause (in Schweden „Fika“ genannt) ein. Insgesamt waren wir ungefähr 5,5 Stunden unterwegs. Der Ausflug war eine tolle Mischung aus Aktivität und Entspannung.

Fikatour in Göteborg
Ich bin ein großer Fan von kulinarischen Stadtführungen, denn auf diesen Touren lernt man nicht nur die Vielfalt der lokalen Küche kennen, sondern trifft auch einheimische Guides, die mit viel Leidenschaft über ihre Heimatstadt und ihr Leben erzählen. Um 14:00 Uhr trafen wir uns mit unserem Guide Sarah im Zentrum von Göteborg mit dem Ziel, mehr über die traditionelle schwedische Fika zu erfahren. Zum Glück hatten wir vorab keine Zeit, Mittag zu essen, sonst hätten wir angesichts der Menge an Gebäck schon viel früher kapituliert. Zuerst ging es in die traditionsreiche Kaffeerösterei Da Matteo, die vor allem für ihre Zimt- und Kardamomrollen bekannt ist. Diese servierte uns Sarah dann auch umgehend zusammen mit einem sehr leckeren Kaffee. In einer anderen Konditorei probierten wir anschließend die berühmte Prinzessinnentorte „Prinsesstårta“. Wer Sahnetorte mag, sollte diese Torte definitiv einmal probieren. Für uns war es nach dem doch recht großen Stück Torte jedoch schwer vorstellbar, noch ein drittes Café zu besuchen. Es ging in ein weiteres Traditionshaus von Göteborg, wo uns verschiedene Plätzchen und Schokobälle vorgesetzt wurden. Wir konnten nicht alles essen und haben uns die Reste einpacken lassen. Während der zweistündigen Tour hat uns Sarah viele erstaunliche Geschichten über die Tradition der Fika, die Auswahl des Gebäcks und das Leben in Schweden im Allgemeinen erzählt. Da wir einen ungewöhnlich warmen Tag in Göteborg erwischt hatten, bekamen wir zum Abschied von Sarah noch den Tipp für die beste Eisdiele der Stadt: die Gelateria Göteborg. Da wir so vollgefuttert waren, müssen wir uns dieses kulinarische Erlebnis bis zum nächsten Göteborg-Besuch aufheben.


Abendliche Elchsafari im Nationalpark Tiveden
Der Nationalpark Tiveden, gelegen zwischen den großen Seen Vänern und Vättern, bietet ursprüngliche Natur mit tiefen Wäldern, klaren Seen und riesigen Felsblöcken aus der Eiszeit. Bei unserer Glamping Unterkunft übernachten Sie mitten in der Natur. Im Nationalpark Tiveden fühlen sich viele wilde Tiere wie Biber und Luchse wohl. Daher ist es nicht verwunderlich, dass man auch große Chancen hat, auf den König des Waldes zu treffen.
Schon auf dem Weg zum Startpunkt der Elchsafari hatten wir riesiges Glück: Am Straßenrand tauchte plötzlich eine Elchkuh mit ihrem Kalb auf. Fast schien es, als ob sie wirklich abgewartet hätte, bis unser Auto anhielt, bevor sie mit ihrem Kalb über die Straße trabte und auf der anderen Seite wieder im dichten Wald verschwand. Auch als wir abends nach der Safari zur Unterkunft zurückfuhren, sahen wir noch einen weiteren Elch, der gerade Äpfel in einem Bauernhofgarten naschte. Denn Elche lieben Äpfel – sie genießen den Zuckerschub und den Effekt, wenn die Äpfel in ihren Mägen gären und sie betrunken machen. Schlagzeilen wie: „Betrunkener Elch muss aus Apfelbaum befreit werden“, sind nicht erfunden. Immer wieder liest oder hört man von betrunkenen Elchen, die aus misslichen Lagen befreit werden müssen.
Ist eine Elchsafari dann überhaupt noch notwendig, könnte man sich fragen, wenn man doch eh schon gute Chancen hat, einen Elch zu sehen? Meine Antwort lautet ganz klar: Ja. Denn es geht bei einem solchen Ausflug nicht nur um die Sichtung von Tieren. Viel wichtiger sind die vielen Geschichten und kleinen Anekdoten, die der Guide erzählt. Unser Guide David bereitete uns im Wald ein leckeres Abendessen am Lagerfeuer zu, und wir erfuhren viele interessante und lustige Fakten über diese wundervollen Tiere, so auch die Sache mit den Äpfeln. Wir unternahmen auch eine kurze Wanderung durch den Wald, um nach Spuren zu suchen.
Schließlich stiegen wir in den Minivan, um während der Fahrt durch die einbrechende Dämmerung nach Elchen Ausschau zu halten. Davids Erfahrung half dabei, dass wir einen stattlichen Elchbullen beobachten konnten. Wir verbrachten insgesamt einen tollen und abwechslungsreichen Nachmittag und Abend, und Tiveden wird mir immer als Gegend der Elche in Erinnerung bleiben.


Glamping im Tiveden Nationalpark
Beim Wandern oder Campen kann die ursprüngliche Natur des Tiveden Nationalparks besonders gut erkundet werden. Wem Camping zu abenteuerlich ist, findet beim Glamping vielleicht genau das Richtige. In kurzer Entfernung zum Nationalpark Tiveden verbrachten wir zwei Nächte in einfach, aber praktisch eingerichteten Safarizelten. Diese liegen im Wald direkt am See und bieten einen atemberaubenden Blick über das Wasser. Im Zelt hatten wir sogar Strom. Es gibt Lampen und einen kleinen Heizkörper, aber kein fließendes Wasser. Die gemeinschaftlichen sanitären Einrichtungen befinden sich in einem separaten Gebäude. Da es nachts keine Beleuchtung auf der Anlage gibt, hätten wir uns für den Gang zur Toilette eine Taschenlampe gewünscht, aber mit dem Handy hat es auch funktioniert. Während der Nacht den Geräuschen der Waldbewohner zu lauschen, war ein ganz besonderes Erlebnis.
Früh am Morgen war ich dann auch schon wieder wach und nutzte die Zeit, um einen Spaziergang entlang des Sees zu unternehmen. Die Natur um mich herum war so friedlich und einfach atemberaubend schön. Nach einem leckeren Frühstück im Gemeinschaftshaus der Anlage unternahmen wir noch eine kleine Tour mit den Kanus und paddelten auf den See hinaus. Nur das Eintauchen der Paddel ins Wasser war zu hören. Als wir uns treiben ließen, war um uns herum nur Ruhe und Natur. Wer sich also eine Auszeit vom hektischen Alltag wünscht, ist beim Glamping in Schweden genau am richtigen Ort.
