Schwedisch Lappland im März? – Na klar!
BlogUnvergessliche Erlebnisse in der schwedischen Wildnis, traditionelle Küche mit regionalen Köstlichkeiten, Eisfischen und ein Besuch in ein echtes Eisbad. Erleberin Michelle schwärmt in ihrem Reisebericht von Ihrer Zeit im schwedischen Lappland. Und ein besonderes Highlight erlebt sie mit dem aller ersten Mal Polarlichter. Lassen Sie sich anstecken von Reiselust und Faszination pur.
Michelle 💚 von erlebe
Luleå – Winterabenteuer in schwedisch Lappland
Ende März begann meine Schweden Reise nach Luleå im schwedischen Lappland. Von Düsseldorf aus, ausgerüstet mit einem Koffer voll warmer Winterkleidung, flog ich über die schwedische Hauptstadt Stockholm weiter in den Norden nach Luleå. Ich war auf kalte Tage vorbereitet und hatte mich dementsprechend ausgestattet. Nach meiner Ankunft machte ich Halt im Restaurant CG‘s, dass für seine hervorragende traditionelle Küche mit regionalen Köstlichkeiten bekannt ist. Zu den gegrillten und glasierten Rentier-Kalbsschenkeln, gab es gebackenen Knollensellerie, glasierte Möhrchen und eine Rotweinsoße. Als Nachtisch wurde uns auf Empfehlung des Hauses ein Vanilleeis mit Moltebeeren, salziger Karamellsauce und Madeleine-Keksen serviert. Mit einem zufriedenen und vollen Bauch ging es weiter zu unserer zentral gelegenen Unterkunft in Luleå.
Elche und Rentiere im Wildlifepark
Am darauffolgenden Morgen wurden meine Erwartungen von den ersten Sonnenstrahlen übertroffen, die sanft durch meinen Vorhang drangen. Nach einem reichhaltigen Frühstück zog ich mich warm an und trat hinaus – nur um festzustellen, dass es bei -2 Grad und strahlendem Sonnenschein gar nicht so kalt war, wie ich erwartet hatte. Also kehrte ich ins Hotel zurück und entschied mich für ein leichteres Outfit. Dies war eindeutig die bessere Entscheidung und kann ich auch nur jedem empfehlen.
Unsere erste Anlaufstelle waren die Elche und Rentiere welche in einem Wildlifepark etwas außerhalb der Stadt leben. Nachdem wir die Möglichkeit hatten, diese wundervollen Tiere zu füttern, erhielten wir viele interessante Informationen darüber. Anschließend wärmten wir uns bei einem Tee am offenen Feuer inmitten der malerischen Wildnis auf. Diese beeindruckenden Tiere haben einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen (besonders die prächtigen Geweihe der Elche), da ich diesen in meinem Leben zuvor noch nie so nah gekommen bin. Besonders die Rentiere waren super zutraulich und das Fell schön weich.
Rote Holzhäuschen in der Kirchstadt Gammelstad
Nach diesem unvergesslichen Erlebnis in der schwedischen Wildnis machten wir uns auf den Weg nach Gammelstad, eine UNESCO-Welterbe-Stadt etwa 10 km von Luleå entfernt. Nach einem leichten Mittagessen mit Köttbullar, Kartoffelpüree und einem Gurkensalat im Restaurant Kaptensgarden ging frisch gestärkt und neugierig auf die Geheimnisse Gammelstads begann unsere Entdeckungsreise durch die engen Gassen. Eine einheimische Bewohnerin, die die Geschichte dieser Ortschaft im Blut trägt, führte uns durch die Stadt und bereicherte unser Wissen mit faszinierenden Details und Anekdoten aus der bewegten Geschichte Gammelstads. Diese bezaubernde Kirchstadt ist geprägt von ihren charakteristischen roten Holzhäuschen und der unglaublichen Ruhe. Sie ist eine der 16 Kirchstädte in ganz Schweden mit rund 408 Häuschen. Ein faszinierender romantischer Ort, egal ob im Winter mit meterhohem Schnee oder im Sommer. Am Abend ging es dann zurück in das Stadtinnere von Luleå wo wir im Restaurant Bistro zu Abend gegessen haben. Dieses kleine landestypische Restaurant liegt im Stadtzentrum direkt am See.
Eisfischen auf dem zugefrorenen See
Neben richtig schmackhaft angerichteten Schweinefilet mit Parmesanmantel gab es zum Nachtisch mein Highlight: Rote Beete Pfannkuchen mit Apfelmus. Es war bereits der erste erlebnisreiche Tag und ich war gespannt auf die nächsten Tage.
Am nächsten Morgen, mit etwas mehr Kleidung als am Tag zuvor, begaben wir uns auf das fußläufig vom Hotel gelegene, gefrorene Eis. Hier ist es wichtig auf wind- und wasserdichte Kleidung zu achten, denn trotz Sonnenschein und Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt kann es dennoch sehr frisch auf dem zugefrorenen See sein. Unter einem strahlend blauen Himmel steuerten wir mit Tretschlitten in Richtung der Eismitte, um den idealen Ort für das Eisfischen zu finden. Selbstständig ein Loch in die meterdicke Eisschicht zu bohren und dabei bei Sonnenschein Kakao zu genießen, während man angelt, war ein ganz besonderes Erlebnis. Im Anschluss stärkten wir uns bei einem kleinen BBQ mit Hotdogs, bevor unser nächstes Abenteuer – die mobile Sauna – auf uns wartete.
Sauna und Eisbad im Luleå-Fluss
Für mich war dies das absolute Highlight der Reise, denn der Saunagang endete nicht einfach nur in der Sauna. Nach rund 20 Minuten Wärme stürzte ich mich mutig und leicht nervös in das ins Luleå-Flusseis gehauene Eisbad. Ca. 45 Sekunden befand ich mich in dem Eisbad, wobei mich unser Guide aus Sicherheitsgründen begleitet hat. Es war eine einzigartige Erfahrung, die den ganzen Körper belebte. Überraschenderweise fühlte ich mich danach wärmer und deutlich energetischer als zuvor.
Anschließend mit frischem Elan führte uns unsere Reise zur Brändon Lodge außerhalb der Stadt. Für all jene, die Ruhe suchen und sämtliche Aktivitäten erleben möchten, die schwedisch Lappland zu bieten hat, scheint mir dies der perfekte Ausgangspunkt zu sein. Mit dem Schneemobil düsten wir mit 70 km/h über das Eis, genossen den klaren Wind und die Sonnenstrahlen, vorbei an Häusern und durch einen kleinen Wald – ein fantastisches Erlebnis, das auch für Familien ideal geeignet ist.
Tanzende Nordlichter am Himmel
Am Abend speisten wir in der Brändon Lodge, die auch Halbpension anbietet. Das kulinarische Erlebnis war für mich traumhaft, da ich erstmals die Gelegenheit hatte, die landestypischen Delikatessen zu kosten. Besonders die Grünkohl Chips und der Prinzessinnen Kuchen waren besonders lecker. Auch hier bin ich über meinen Schatten gesprungen und kostet zur Hauptspeise das Elchfilet und war total begeistert.
Der letzte Abend in dieser zauberhaften Stadt war herangebrochen, und die Erwartung, die Nordlichter zu sehen, hielt sich weiterhin hartnäckig. Obwohl ich bereits wusste, dass dies nicht mein letzter Aufenthalt in Lappland sein würde, wollte ich doch nicht abreisen, ohne das eindrucksvolle Schauspiel der tanzenden Lichter am Himmel erlebt zu haben. Um etwa 0:30 Uhr in der Nacht war es dann endlich so weit: Die Polarlichter entfalteten ihr magisches Spektakel. Es war ein Augenblick purer Bewunderung, besonders für jemanden, der dieses Naturschauspiel zuvor noch nie erlebt hatte.
Mit diesen Erinnerungen im Herzen kehrte ich am nächsten Tag nach Deutschland zurück. Meine Reise nach schwedisch Lappland, gekrönt von perfektem Wetter, hat mich zutiefst berührt und beeindruckt. Das Land bietet noch so viele weitere Entdeckungen, und gerade im Übergang vom Winter zum Frühling, zwischen März und April, entfaltet es seine volle Pracht. Ich wurde nicht nur von der atemberaubenden Landschaft verzaubert, sondern auch von der herzlichen Mentalität der Menschen und der unverwechselbaren kulinarischen Vielfalt. Dies war definitiv nicht die letzte Reise nach Lappland für mich!