Spanien mit Kindern – Ein Traum von Andalusien
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Das ganze Jahr schon spricht Janina mit ihrer Tochter darüber, wohin sie in diesem Jahr in den Urlaub reisen möchten. Sie ist Mama einer nun dreijährigen Tochter und die letzten Urlaube haben sie vorrangig darauf geachtet, dass es warm ist, einen Pool gibt und sie sich nicht ums Essen kümmern müssen. All Inklusive war nie ihr Ding, aber mit ihrer Kleinen, die sehr ungerne Auto fuhr und ihre festen Schlaf-Routinen brauchte, war es ein guter Kompromiss. Die letzten zwei Jahre. Jetzt war es Zeit, wieder mit dem Mietwagen herumzureisen und das Land zu entdecken! Nur wohin im Herbst?
Janina 💚 von erlebe
Die Entscheidung: Andalusien ruft
Ich reise nun allein mit meiner Tochter und habe mich entschieden, für den ersten Versuch nicht allzu weit zu fliegen – und natürlich muss es auch warm sein und einen Pool geben. Nach einigen tollen Ideen, wie zum Beispiel Kroatien oder Portugal, habe ich mich für Andalusien entschieden. Das schien mir perfekt: warm, Strand, Kultur und Natur. Zudem ist es nicht weit weg und die Autofahrten sind auch überschaubar. Es ist meine erste Flugreise allein mit ihr und ich bin etwas aufgeregt. Unsere Anreise wird etwas abenteuerlich, weil ich mich recht spontan für diese Spanien Reise entschieden habe und unser Flug direkt am frühen Morgen startet. Mitten in der Nacht stehen wir auf. Ich habe meine Tochter am Abend zuvor schon angezogen ins Bett gelegt, damit ich sie morgens einfach nur ins Auto tragen kann. Es klappt erstaunlich gut, die Stimmung ist fröhlich, als wir um 04:30 Uhr am Flughafen ankommen. Wir sind ein gutes Team, denke ich mal wieder, nachdem wir unsere Koffer gemeinsam aufgegeben haben.
Spanien mit Kindern: Abenteuerliche Anreise
Weiter geht es zum Sicherheitscheck, wo wir von einer freundlichen Flughafenmitarbeiterin heran gewunken werden und die lange Schlange der Wartenden umgehen dürfen. Für Familien mit kleinen Kindern ein riesiger Vorteil! Kurze Zeit später sind wir am Gate und können ins Flugzeug einsteigen. Es ist unser erster Flug, bei dem mein Kind einen eigenen Sitzplatz hat. Ja, es ist schade, dass es nun mehr kostet, aber es ist auch so viel bequemer für uns beide. Die Zeit vergeht wie im Flug und nach unserer Ankunft in Malaga fahren wir mit dem Bus zur Mietwagenannahmestation. Auch hierbei läuft alles wie am Schnürchen. Als wir im Auto sitzen, kann ich das erste Mal durchatmen. Puh, den Großteil der Anreise haben wir geschafft. Ich genieße die Sonne im Gesicht und den Wind um die Nase. Bis meine Tochter mir von hinten zuruft, dass es zu laut ist und ich aufhören soll zu singen. Ich muss schmunzeln und erfülle ihren Wunsch. Kurze Zeit später ist sie eingeschlafen, während die Landschaft an mir vorbeizieht und ich leise vor mich summe.
Ankunft in Calas de Roca
Nach etwa zweieinhalb Stunden kommen wir in unserer Unterkunft für die nächsten Tage an, in Calas de Roca. Der Ort liegt etwa eine viertel Stunde entfernt von Conil de la Frontera an der Costa de la Luz. Ich bin froh, mich für diese Unterkunftsoption am Strand entschieden zu haben. Es ist herrlich. Es dauert nicht lange und meine Tochter entdeckt die Poollandschaft. Was machen wir also drei Minuten, nachdem wir unser Zimmer bezogen haben? Richtig, wir springen ins Wasser. Wenn ich selbst reise, bin ich eher der Typ, der die Dinge auf sich zukommen lässt. Nun merke ich, dass ich in den letzten Jahren davon profitiert habe, dass sich mein Mann immer viel mit der Planung vor Ort beschäftigt hat, denn den Reiseführer habe ich immer noch nicht gelesen und zum Abend hin stelle ich fest, dass es selbst im Hotelrestaurant kein Essen vor 20:30 Uhr gibt. Also fahren wir zum nächsten Supermarkt und decken uns mit einigen Lebensmitteln ein. Der Abend ist gerettet und wir fallen todmüde ins Bett.
Unser Deal: Pool und Kultur
Am nächsten Tag schlage ich meiner Tochter einen Deal vor: wir machen erst etwas, was sie sich wünscht und danach machen wir, was ich mir wünsche. Sie ist einverstanden und so wandern wir zunächst zum Pool. Nachdem ihr Planschbedürfnis gestillt ist, bin ich an der Reihe. Wir fahren nach Conil, einem kleinen weißen Dorf, unweit unseres Hotels. Und wir haben Glück, schnell finden wir einen Parkplatz und laufen los ins Zentrum. Was mir auch positiv auffällt, es wird eigentlich nur spanisch gesprochen. Mit englisch kommt man hier nicht weit. Das ist ganz witzig, denn ich spreche und verstehe nur ein paar einfache Vokabeln und Sätze. Das hat uns manch wildes Essen beschert, aber wir haben es leicht genommen. Wir schlendern durch die Gassen, entlang von zahllosen (Tapas)bars und Eisdielen und über prächtige Plätze schlängeln wir uns durch bis zum Meer.
Kinderfreundliches Andalusien
Was mir auffällt? Kinder gehören hier in Spanien überall dazu. Von Ermahnungen leise zu sein oder strenge Benimmregeln bekommt man hier nicht mit. Das gefällt mir gut und auch beim Blick auf meine Tochter merke ich, sie fühlt sich hier pudelwohl. Vor allem aber, als wir ans Meer kommen. Den breiten Strand laufen wir bis zum Wasser. Da wir die Stadt anschauen wollten, war ich gar nicht aufs Baden vorbereitet.
Es reichte aber auch, die Schuhe auszuziehen und an der Wasserlinie in den Wellen herumzuspringen. Das war ein Riesenspaß. Auf dem Rückweg laufen wir an einem Spielplatz vorbei und da schlägt das Kinderherz natürlich hoch. Ich genieße dabei den Ausblick auf das weiße Dorf und überlege mir, an welcher Eisdiele wir gleich noch anhalten.
Einsamer Strand in Spanien mit Kindern
Der dritte Tag bricht an und wie wir es gewohnt sind, wachen wir gegen 6 Uhr auf. Da ist noch nicht viel los im Hotel. Ich habe allerdings Glück und die Kaffee-Bar ist bereits geöffnet. Mit einem Milchkaffee und zwei Croissants laufen wir zum Strand hinunter.
Über einen kleinen Wanderweg entlang der Klippen und die Treppe hinunter kommen wir am Wasser an. Niemand ist dort und der ganze Strand gehört uns. Das laute Rauschen der Wellen gepaart mit dem Lachen meines Kindes ist in diesem Moment unbezahlbar. Nicht nur deswegen, sondern auch wegen der warmen Temperaturen, kann ich es bei den Spanien Rundreisen nur empfehlen, früh unterwegs zu sein.
Erkundung von Cadiz
Etwas später am Tag, als wir wieder in unser Zimmer zurückkommen, machen wir zunächst eine kleine Pause, ehe wir in die Hafenstadt Cadiz fahren. Ich habe gelesen, dass die Stadt zu den schönsten an der spanischen Atlantikküste zählt. Und ich kann diese Ansicht verstehen. Der historische Stadtkern bietet uns ein faszinierendes Labyrinth aus kleinen Gassen, gesäumt von zahlreichen Geschäften, Bars und Cafés. Mit dem Buggy können wir mühelos durch die Straßen navigieren, was die Erkundung dieser lebendigen Stadt zu einem Kinderspiel macht. Die Mischung aus beeindruckender Architektur, lebhafter Kultur und der entspannten Atmosphäre macht Cadiz zu einem idealen Ausflugsziel. Überrascht bin ich von den günstigen Preisen im Parkhaus, direkt an der Kathedrale. Nach knapp zwei Stunden reicht es uns aber und wir machen uns wieder auf den Weg zum Hotel. Nach einer dreiviertel Stunde sind wir wieder zurück und es geht – na klar, in den Pool.
Unser Tag in Jerez
Am nächsten Tag drehen wir unseren Deal um und machen zuerst das, was ich mir aussuche und am Nachmittag darf meine Tochter bestimmen, was gemacht wird. Unsere Reise führt uns nach Jerez. Wieder haben wir Glück und parken direkt an der Alcazar von Jerez. Der Eintritt ist mit nur 5 Euro pro Erwachsenen und kostenfrei für Kinder sehr familienfreundlich. Meine Tochter ist begeistert von den weitläufigen Höfen und den wunderschönen Gärten, die sie ausgiebig erkundet. Die Aussicht über die Stadt ist klasse und bietet uns ein weiteres Highlight unserer Reise.
Neben der Alcazar gibt es viel zu entdecken: Wir bestaunen die prächtige Kathedrale und genießen das lebhafte Treiben auf dem Plaza de la Asuncion. Jerez pulsiert vor Leben: Flamenco-Musik und eine Vielzahl an Eisdielen und Spielplätzen machen unseren Aufenthalt perfekt.
Shopping-Spaß im LUZ-Outlet
Auf unserem Rückweg machen wir noch einen Stopp im LUZ-Outlet, wo wir einen Mutter-Tochter-Einkaufsbummel machen. Besonders die Spielplätze und die Lego Welt ziehen meine Tochter in ihren Bann. Wir nutzen die Gelegenheit und essen dort direkt etwas, da wir uns ja nicht nur von Eis ernähren wollen. Und so kommen wir am frühen Abend wieder im Hotel an. Weil es schon so schattig und etwas kühler ist, besuchen wir einfach noch den Indoor-Pool.
Heute heißt es Abschied nehmen von der Atlantikküste. Mein Fazit: wunderbare Kultur, kleine Dörfer, weite und breite Sandstrände, Pinienwälder, rote Erde und ein echtes, authentisches Stück Spaniens – das durften wir erleben.
Abschied von der Costa de la Luz: Auf nach Malaga
Unsere nächste Station ist Malaga. Da auch der Weg das Ziel ist, plane ich dieses Mal nicht die schnellste Route, sondern die für mich interessanteste. Die Wahl ist nicht leicht, da ich meiner Tochter zuliebe keine allzu großen Umwege machen möchte. Tarifa liegt auf unserem Weg, und von diesem Ort habe ich schon viel gehört – vor allem über den Wind und die Surfer.
Und tatsächlich, das Gehörte bestätigt sich schnell, denn wir fliegen fast davon, als wir aus dem Auto steigen. Doch auch hier werden wir beide glücklich: Es gibt einen großen Platz mit mehreren Spielplätzen und Fußballfeldern für mein Kind und ein gemütliches kleines Stadtzentrum mit charmanten Cafés und kleinen Boutiquen für mich.
Spanien mit Kindern: Hacienda mit Pool
Anschließend fahren wir weiter und legen einen kurzen Halt in Marbella ein. Ich denke mir, wenn wir schon hier sind, sollten wir uns die Stadt der „Schönen und Reichen“ auch einmal ansehen. Obwohl die Aussicht auf die Sierra Blanca wirklich wunderschön ist, ist der Besuch insgesamt weniger beeindruckend als erwartet. Und so zieht es uns bald weiter. Auf unserer Weiterfahrt passieren wir zahlreiche kleine Strandorte, die alle sehr einladend aussehen. Trotz ihrer Schönheit bin ich froh, dass wir uns für die Costa de la Luz entschieden hatten, da diese Gegend weniger touristisch und damit authentischer wirkte.
In Pizarra, nördlich von Malaga in den Bergen, kommen wir in der Unterkunft an, einem bezaubernden Hacienda-Hotel. Mit seinem kleinen Pool im Garten und einem Restaurant, in dem wir bereits um 19 Uhr essen konnten, war es der perfekte Ort für meine Tochter und mich. Die Aussicht von dort und die Ruhe sind einfach fabelhaft.
Abenteuer und Entspannung in den Bergen von Malaga
Am nächsten Tag unternehmen wir einen spannenden Ausflug mit einer Kutsche, die von Maultieren gezogen wird. Die Natur ist durch die Jahreszeit und die Hitze teilweise verblüht und verbrannt, doch die Zitronen- und Orangenplantagen sowie die Feigenbäume bieten weiterhin wundervolle Anblicke. Wir machen eine Pause an einem schattigen Plätzchen, wo ich mir Cerveza, Käse, Salami und Oliven schmecken lasse. Auch wenn meine Tochter von dieser Pause zunächst nicht allzu begeistert ist, ändert sich das schnell bei unserem nächsten Halt.
Wir besuchen eine Stierfarm, und neben dem riesigen Stier, den uns Ronaldo, der Farmbesitzer, stolz präsentiert, ist mein Kind viel mehr von den kleinen Kälbern fasziniert. Am Nachmittag kehren wir zurück in unsere Unterkunft und packen unseren Koffer, denn morgen geht es schon wieder nach Hause.
Unser letzter Tag in Malaga: Spanien mit Kindern
Da unser Flug erst am Abend geht, nutzen wir den letzten Tag für weitere Entdeckungen. Wir besuchen die Stadt Malaga und lassen es uns nicht nehmen, ein letztes spanisches Eis zu schlemmen. Meine Tochter hat viel Spaß dabei, die Stadt zu erkunden. Leider haben wir nicht mehr so viel Zeit, daher ziehen wir an einigen Sehenswürdigkeiten nur vorbei. Am Mercado Central de Atarazanas, dem römischen Theater, dem Castillo de Gibralfaro – zumindest fast, denn kurz vor dem Ziel wird es uns zu heiß und die Treppen sind zu steil. So genießen wir einfach die geniale Aussicht. Die Stadt beeindruckt mich mit ihrer Dichte an Sehenswürdigkeiten und der Leichtigkeit, mit der man sie zu Fuß und mit dem Buggy erkunden kann. Der historische Stadtkern verleiht jedem Schritt ein Gefühl von Kultur.
Das Ende einer unvergesslichen Reise
Wir machen uns auf den Weg zum Flughafen. Da sitzen wir also, meine Tochter und ich, unsere Gesichter strahlen vor Freude, als wir uns die Fotos unserer Reise ansehen. Was für eine Reise! Ich bin unendlich dankbar für jede einzelne Sekunde. Diese Reise hat uns, meine Tochter und mich, noch näher zusammengebracht – wir sind ein unschlagbares Team. Trotz kleiner Herausforderungen und der einen oder anderen Unvorhersehbarkeit haben wir es geschafft, immer im Takt zu bleiben.
Jetzt, während wir hier sitzen und auf unseren Abflug warten, wird mir klar, dass dies nur ein „Auf Wiedersehen“ ist. Andalusien, wir werden wiederkehren! Mit unseren Koffern voller Erinnerungen und Herzen voller Vorfreude auf das nächste Abenteuer. Denn wenn uns diese Reise etwas gelehrt hat, dann, dass das beste Abenteuer das ist, welches man gemeinsam (in Spanien mit Kindern) erlebt.
